Im Mittelpunkt meiner musikpädagogischen Arbeit stehen ästhetische Erfahrungen mit selbstgemachten Klängen und Klangkörpern.
Mir geht es darum Menschen jeden Alters anzuregen kreativ mit Klängen umzugehen und ihnen zu zeigen, wie wir ohne besondere musikalische Voraussetzungen (Begabungen, Kenntnisse, Fähigkeiten) selbst Musik machen und erfinden können.
Zwei Aspekte sind für mich dabei von zentraler Bedeutung: Das Hören und das Experimentieren.
Aufmerksames Hören ist auf der Ebene nonverbaler Kommunikationsprozesse eine entscheidende Voraussetzung des schöpferischen Musikmachens. Auditive Sensibilisierung – die Förderung des bewussten und konzentrierten Zuhörens im Sinne einer „Schule des Hörens“ – ist für mich daher stets übergeordnetes Ziel meiner pädagogischen Praxis.
Daneben steht das musikalische Experiment im Zentrum meiner Arbeit. Experimentelle Zugänge und Verfahren sind seit den künstlerischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts ein wesentliches Moment der zeitgenössischen Kunst- und Musikpraxis. Von dieser Voraussetzung geht mein pädagogisches Konzept aus.
Experimentelle Musikpädagogik bedeutet, dass musikalische Gestaltungsprozesse – von der Gruppenimprovisation bis zur Kollektivkomposition – durch ergebnisoffene Zugänge und spielerische Herangehensweisen angeregt werden und geprägt sind. Am Anfang ist nie klar, was am Ende musikalisch dabei heraus kommt.
Zudem spielen experimentelle Musikinstrumente in meinem Konzept eine tragende Rolle – und zwar in zweifacher Hinsicht:
Zum einen biete ich (für Kinder wie Erwachsene) Instrumentenbau-Workshops an, in denen ich zeige, wie man leicht zu spielende und zugleich wohlklingende Instrumente – Monochorde, Röhrentrommeln, Schlägel, Springdrums, Rainmaker, Metallophone etc. – selbst bauen und mit diesen Instrumenten kollektiv Musik machen kann.
Zum anderen habe ich speziell für die experimentelle Musikpraxis ein umfangreiches Instrumentarium aus unkonventionellen Instrumenten entwickelt, das sich besonders für das voraussetzungslose Musikmachen mit Gruppen eignet.
Dieses Instrumentarium – ein „Klangkabinett“ aus akustischen Readymades (Fundstücken), selbstgebauten Klangerzeugern und Materialinstrumenten – ist zugleich Installation, Forschungslabor und Orchester. Es hat unmittelbar sinnlichen Aufforderungscharakter und lädt uns zum voraussetzungslosen Spiel mit Klängen ein.